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AD(H)S
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne Hyperaktivität) gehören zu den häufigsten neurologischen Entwicklungsstörungen, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen. Die Symptome umfassen unter anderem Unaufmerksamkeit, Impulsivität und in vielen Fällen Hyperaktivität, wobei sich ADS auf die Unaufmerksamkeit und Konzentrationsschwäche beschränkt. Diese Störungen wirken sich stark auf den Alltag der Betroffenen aus, insbesondere in Bezug auf schulische Leistungen, beruflichen Erfolg und zwischenmenschliche Beziehungen.
Die Ernährung und die ausreichende Versorgung mit essenziellen Nährstoffen spielen eine bedeutende Rolle für die kognitive Funktion und das Verhalten. Obwohl die genaue Ursache von ADHS und ADS noch nicht vollständig verstanden ist, zeigt die Forschung, dass Nährstoffmängel die Symptome verschlimmern können. Eine ausgewogene Ernährung mit einer gezielten Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren, Zink, Magnesium, Eisen, Vitamin B6 und Vitamin D könnte daher eine sinnvolle Ergänzung zur Therapie bei ADHS/ADS darstellen.
Diese Erkenntnisse bieten Betroffenen und ihren Familien eine zusätzliche Perspektive auf die Behandlung von ADHS/ADS, die über medikamentöse und psychotherapeutische Ansätze hinausgeht und den ganzheitlichen Ansatz der Nährstoffoptimierung einbezieht.
Omega-3
Studien haben gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, eine entscheidende Rolle für die Gehirnentwicklung und -funktion spielen. Kinder und Erwachsene mit ADHS weisen oft niedrigere Konzentrationen dieser Fettsäuren auf. Einige Untersuchungen zeigen, dass die Einnahme von Omega-3-Ergänzungen die Aufmerksamkeit verbessern und impulsives Verhalten reduzieren kann.
Publikationen
Richardson, A. J., Montgomery, P. (2005). The Oxford-Durham study: A randomized, controlled trial of dietary supplementation with fatty acids in children with developmental coordination disorder
Milte, C. M., Parletta, N., Buckley, J. D., et al. (2015). Increased erythrocyte eicosapentaenoic acid and docosahexaenoic acid are associated with improved attention and behavior in children with ADHD in a randomized controlled three-way crossover trial. Journal of Attention Disorders, 19(11), 954-964
Bloch, M. H., Qawasmi, A. (2011). Omega-3 polyunsaturated fatty acid supplementation and cognition: A systematic review and meta-analysis
Zink
Zink ist ein wichtiger Mineralstoff für die Neurotransmitterregulation und die Gehirnentwicklung. Niedrige Zinkspiegel wurden in Verbindung mit ADHS-Symptomen wie Hyperaktivität und Impulsivität gebracht. Zinkmangel tritt häufig bei ADHS-Betroffenen auf, weshalb eine Supplementierung in Betracht gezogen werden könnte.
Publikationen
Bilici, M., Yildirim, F., Kandil, S., et al. (2004). Double-blind, placebo-controlled study of zinc sulfate in the treatment of attention deficit hyperactivity disorder
Akhondzadeh, S., Mohammadi, M. R., Khademi, M. (2004). Zinc sulfate as an adjunct to methylphenidate for the treatment of attention deficit hyperactivity disorder in children: A double blind and randomized trial
Arnold, L. E., DiSilvestro, R. A., Bozzolo, D., et al. (2011). Zinc in the treatment of ADH
Magnesium
Magnesium spielt eine wesentliche Rolle bei der Funktion des Nervensystems und der Regulation von Stress. Ein Mangel kann zu Nervosität, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen – Symptome, die oft bei ADHS zu finden sind. Studien haben gezeigt, dass die Ergänzung von Magnesium in Kombination mit Zink die Symptome bei einigen Betroffenen signifikant verbessern kann.
Publikationen
Mousain-Bosc, M., Roche, M., Polge, A., et al. (2006). Improvement of neurobehavioral disorders in children supplemented with magnesium-vitamin B6. II. Pervasive developmental disorder-autism
Eisen
Eisenmangel ist eine weitere häufige Nährstofflücke bei Menschen mit ADHS. Eisen wird für die Produktion von Dopamin benötigt, einem Neurotransmitter, der für die Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit entscheidend ist. Ein Mangel an Eisen kann zu Konzentrationsstörungen und erhöhter Müdigkeit führen. Die Wiederherstellung eines optimalen Eisenspiegels könnte die Aufmerksamkeit und kognitive Leistung verbessern.
Publikationen
Konofal, E., Lecendreux, M., Deron, J., et al. (2004). Iron deficiency in children with attention-deficit/hyperactivity disorder. Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine, 158(12), 1113-1115
Cortese, S., Angriman, M., Lecendreux, M., et al. (2012). Iron and attention deficit/hyperactivity disorder: What is the empirical evidence so far? A systematic review of the literature. Expert Review of Neurotherapeutics, 12(10), 1227-1240
Vitamin B6
Vitamin B6 ist an der Synthese von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin beteiligt, die beide eine Rolle bei der Regulation von Stimmung und Verhalten spielen. Studien legen nahe, dass B6-Mangel zu Stimmungs- und Verhaltensstörungen beitragen kann, und dass eine angemessene Versorgung die Symptome bei ADHS mildern könnte.
Publikationen
Mousain-Bosc, M., Roche, M., Rapin, J., et al. (2006). Magnesium Vitamin-B6 Intake Reduces Central Nervous System Hyperexcitability in Children
Dopheide, J. A., Pliszka, S. R. (2009). Attention-deficit-hyperactivity disorder: An update. Pharmacotherapy, 29(6), 656-679
Leklem, J. E. (1990). Vitamin B-6: A status report. Journal of Nutrition, 120(11), 1503-1507
Vitamin D
Ein Mangel an Vitamin D wird zunehmend mit neurologischen Entwicklungsstörungen wie ADHS in Verbindung gebracht. Untersuchungen legen nahe, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D die kognitive Leistung und das Verhalten positiv beeinflussen könnte.
Publikationen
Gan, J., Galer, P., Thich, S., et al. (2019). Serum vitamin D levels and attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) symptoms in children: A systematic review and meta-analysis of observational studies. Frontiers in Psychiatry, 10, 4.
Bener, A., Kamal, M., Bener, H. Z., et al. (2014). The impact of vitamin D deficiency on ADHD in children. European Psychiatry, 29(2), 140-14