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Schwangerschaft
Nährstoffe spielen eine wesentliche Rolle für die Gesundheit von Mutter und Kind während der Schwangerschaft. Eine ausgewogene und gezielte Supplementierung kann das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erheblich reduzieren und die gesunde Entwicklung des Babys fördern.
Omega-3
Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, spielen eine zentrale Rolle während der Schwangerschaft und Stillzeit. DHA ist ein unverzichtbarer Baustein für die Membranen der Nervenzellen und maßgeblich an der Freisetzung und Synthese von Neurotransmittern wie Dopamin beteiligt. Eine ausreichende Versorgung mit Omega-3 unterstützt die kognitive und motorische Entwicklung des Fötus und wirkt sich positiv auf die Sehkraft des Neugeborenen aus. Gleichzeitig stärkt ein optimierter Omega-3-Status das Immunsystem der werdenden Mutter und verbessert ihren Schlaf. Omega-3 kann zudem Schwangerschaftsbeschwerden lindern, die durch hormonelle Umstellungen nach der Geburt entstehen.
Um die Omega-3-Versorgung sicherzustellen, sollte der Omega-3-Index konstant bei rund 11 % gehalten werden. Eine tägliche Einnahme von mindestens 300 mg EPA und 200 mg DHA ist für Frauen, die schwanger werden wollen, besonders wichtig. Aktuelle Studien legen nahe, dass eine tägliche Zufuhr von 1.500 bis 2.000 mg EPA/DHA im letzten Schwangerschaftsdrittel das Risiko für Atemwegserkrankungen wie Asthma bei Kleinkindern signifikant reduziert. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass Omega-3 das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie Fehlgeburten, Wochenbettdepressionen und Schwangerschaftsvergiftungen senken kann.
Die regelmäßige Einnahme von Omega-3, speziell während der Schwangerschaft und darüber hinaus, trägt somit nachweislich zur Gesundheit von Mutter und Kind bei und kann langfristig das Risiko für verschiedene Erkrankungen senken..
Publikationen
Makrides et al. untersuchten den Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf das Risiko für Frühgeburten. Sie zeigte, dass eine Omega-3-Supplementierung das Risiko einer Frühgeburt senken kann.
Gould et al. haben in einer Metaanalyse, die den Zusammenhang zwischen Omega-3 und dem Risiko von Asthma und Allergien bei Kindern untersucht. Es wurde festgestellt, dass eine höhere Omega-3-Zufuhr in der Schwangerschaft das Risiko von Asthma bei Kindern verringern kann.
Ramakrishnan et al. zeigen, dass eine Omega-3-Supplementierung die neurokognitive Entwicklung von Kindern fördern kann, besonders wenn die Supplementierung während der Schwangerschaft erfolgt.
Vitamin D
Vitamin D ist während der Schwangerschaft von zentraler Bedeutung für die Gesundheit der Mutter und die Entwicklung des Fötus. Es spielt eine entscheidende Rolle im Kalziumstoffwechsel und ist damit essenziell für den Aufbau und die Stärkung der Knochen sowohl bei der Mutter als auch beim Kind. Ein Vitamin-D-Mangel während der Schwangerschaft wird mit einem erhöhten Risiko für Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes und Frühgeburten in Verbindung gebracht. Darüber hinaus fördert Vitamin D die gesunde Entwicklung des Immunsystems beim Kind und kann das Risiko für Autoimmunerkrankungen, wie Typ-1-Diabetes, senken.
Schwangere Frauen sollten darauf achten, ihren Vitamin-D-Spiegel optimal zu halten. Die empfohlene tägliche Dosis für Schwangere liegt bei 2.000 bis 4.000 IE, abhängig von der individuellen Ausgangssituation. Es wird empfohlen, den Vitamin-D-Spiegel regelmäßig zu überprüfen, um gegebenenfalls eine Supplementation anzupassen. Studien zeigen, dass eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung das Risiko von Komplikationen in der Schwangerschaft signifikant reduziert und die Knochengesundheit des Kindes fördert.
Publikationen
Hollis et al. zeigen, dass eine Vitamin-D-Supplementierung das Risiko für Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes und Frühgeburten verringert.
Schwalfenberg befasst sich mit der Rolle von Vitamin D in der Schwangerschaft und wie eine ausreichende Versorgung das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen minimiert.
Eisen
Eisen ist ein weiterer kritischer Nährstoff während der Schwangerschaft, da der Bedarf an roten Blutkörperchen aufgrund des Wachstums des Fötus und der Plazenta erheblich steigt. Ein Eisenmangel kann zu Anämie führen, was das Risiko für Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht und eine verminderte Sauerstoffversorgung des Babys erhöht. Eisen ist zudem wichtig für die gesunde Entwicklung des Gehirns des Fötus.
Die empfohlene tägliche Zufuhr von Eisen während der Schwangerschaft liegt bei etwa 30 mg, wobei in manchen Fällen auch höhere Dosen notwendig sind, besonders wenn bei der Mutter ein Eisenmangel diagnostiziert wird. Eisenpräparate in Kombination mit Vitamin C können die Aufnahme verbessern. Studien belegen, dass eine ausreichende Eisenversorgung während der Schwangerschaft entscheidend für die Gesundheit von Mutter und Kind ist.
Publikationen
Cogswell et al. belegen, dass Eisenmangelanämie bei schwangeren Frauen das Risiko für Frühgeburten und ein niedriges Geburtsgewicht erhöht.
Zhou et al. zeigen, wie wichtig eine Eisen-Supplementierung während der Schwangerschaft ist, um Anämie und damit verbundene Risiken zu vermeiden.
Vitamin B9
Folsäure (Vitamin B9) ist essenziell für die Zellteilung und die DNA-Synthese und spielt daher eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Neuralrohrs des Fötus, welches sich in den ersten Wochen der Schwangerschaft bildet. Ein Mangel an Folsäure kann zu Neuralrohrdefekten wie Spina bifida führen. Deshalb wird Frauen bereits bei Kinderwunsch und während der Schwangerschaft eine Folsäure-Supplementation empfohlen.
Die empfohlene Tagesdosis für Folsäure liegt bei 400 bis 800 µg, wobei eine Supplementation oft schon vor der Empfängnis beginnen sollte, um Neuralrohrdefekte zu verhindern. Studien zeigen, dass eine frühzeitige Einnahme von Folsäure das Risiko für diese schwerwiegenden Geburtsfehler signifikant reduziert.
Publikationen
Czeizel et al. zeigen in diese bahnbrechende Studie, dass die Einnahme von Folsäure das Risiko von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen um bis zu 70 % senken kann.
Pitkin bestätigt die Notwendigkeit einer ausreichenden Folsäurezufuhr zur Vermeidung von Neuralrohrdefekten und unterstreicht die Bedeutung einer frühen Supplementation.
Magnesium
Magnesium ist ein weiterer lebenswichtiger Nährstoff während der Schwangerschaft, da es hilft, Muskelkrämpfe zu verhindern und den Blutdruck zu regulieren. Ein Magnesiummangel kann zu Präeklampsie, Frühgeburten und Wachstumsverzögerungen beim Fötus führen. Magnesium entspannt die Muskeln und kann so auch Wehen und Frühgeburten vorbeugen.
Die empfohlene Tagesdosis von Magnesium liegt bei schwangeren Frauen bei 350 bis 400 mg. Studien zeigen, dass eine Magnesium-Supplementierung das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen verringern kann und zudem hilfreich bei der Linderung von typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Muskelkrämpfen und Verstopfung ist.
Publikationen
Makrides et al. zeigen. dass eine Magnesium-Supplementation das Risiko für Präeklampsie und Frühgeburten senken kann.
Cetin et al. belegen die positiven Auswirkungen von Magnesium auf die Schwangerschaft, insbesondere bei der Prävention von Frühgeburten und Präeklampsie.