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Lithium
Das Spurenelement für die psychische Gesundheit, neuronale Funktion und Stimmungsausgleich
Lithium ist ein Spurenelement, das vor allem für seine stabilisierende Wirkung auf die Stimmung und seine Rolle in der Behandlung psychischer Störungen bekannt ist. Lithiumsalze werden seit Jahrzehnten erfolgreich zur Behandlung von bipolaren Störungen, Depressionen und anderen affektiven Störungen eingesetzt. Obwohl Lithium in sehr geringen Mengen im menschlichen Körper vorkommt, spielt es eine wichtige Rolle im Nervensystem und unterstützt die Funktion von Neurotransmittern und die Stabilisierung der neuronalen Kommunikation. Aufgrund dieser Eigenschaften wird Lithium in der Medizin als bedeutender Stimmungsstabilisator geschätzt.
Lithium ist eine der am besten erforschten Substanzen in der Psychiatrie und wird seit über 70 Jahren zur Behandlung von bipolaren Störungen eingesetzt. Es gilt als Goldstandard in der Stimmungsstabilisierung und ist nachweislich in der Lage, sowohl manische als auch depressive Episoden zu verhindern. Lithium ist auch als Mittel zur Suizidprävention bekannt, da es die Suizidrate bei Menschen mit affektiven Störungen signifikant senkt.
Darüber hinaus wird Lithium in der Forschung als potenzielles Mittel zur Prävention und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson untersucht. Die neuroprotektiven Eigenschaften von Lithium könnten dazu beitragen, den Verlust von Nervenzellen zu verhindern und die kognitive Funktion zu erhalten. Es wird auch in der Forschung zur Behandlung von ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) und Multipler Sklerose eingesetzt, obwohl weitere Studien notwendig sind, um die Wirksamkeit in diesen Bereichen zu bestätigen.
Eine sehr umfassender Artikel mit dem Titel “Lithium, das essentielle Spurenelement”. https://michael-nehls.de/infos/lithium/ hat Dr. Michael Nehls verfasst.
Struktur und Eigenschaften
Lithium ist das leichteste aller Alkalimetalle und kommt in der Natur in verschiedenen Formen vor, darunter Lithiumcarbonat und Lithiumchlorid. In der Biochemie und Medizin wird Lithium hauptsächlich in Form von Lithiumsalzen verwendet, die in der Behandlung von affektiven Störungen eine entscheidende Rolle spielen. Lithium beeinflusst die Freisetzung und Wiederaufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin, die für die Regulierung der Stimmung verantwortlich sind, und unterstützt die neuronale Plastizität und den Schutz vor neurodegenerativen Prozessen.
Funktionen im Körper
Stimmungsstabilisierung und Behandlung psychischer Störungen
Lithium wird hauptsächlich in der Behandlung von bipolaren Störungen eingesetzt, um manische und depressive Episoden zu verhindern. Es wirkt als Stimmungsstabilisator, indem es die Aktivität von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin reguliert, die an der Kontrolle der Stimmung beteiligt sind. Lithium hilft, die Schwankungen zwischen manischen und depressiven Zuständen zu minimieren, und ist besonders wirksam in der Vorbeugung von Rückfällen bei Patienten mit bipolaren Störungen. Auch bei schweren Depressionen, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen, kann Lithium unterstützend wirken.
Wirkung und Förderung der neuronalen Plastizität
Studien zeigen, dass Lithium neuroprotektive Eigenschaften besitzt, indem es das Wachstum und die Regeneration von Nervenzellen fördert. Es unterstützt die neuronale Plastizität, das heißt die Fähigkeit des Gehirns, auf Veränderungen zu reagieren und sich anzupassen. Dies ist besonders wichtig in der Prävention neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson. Lithium kann den programmierten Zelltod (Apoptose) verhindern und somit das Überleben von Neuronen fördern.
Regulation von Neurotransmittern und Signalübertragung
Lithium beeinflusst die Signalübertragung zwischen Nervenzellen, indem es die Freisetzung und Wiederaufnahme von Neurotransmittern reguliert. Es wirkt auf mehrere Neurotransmittersysteme, darunter das serotonerge und dopaminerge System, die entscheidend für die Stimmungskontrolle und kognitive Funktionen sind. Durch die Modulation dieser Systeme trägt Lithium zur Stabilisierung der emotionalen Reaktionen und zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten bei.
Entzündungshemmende und antioxidative Wirkung
Lithium hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Produktion von entzündungsfördernden Molekülen reduzieren. Dies ist besonders relevant für Menschen mit chronischen Entzündungen, die mit psychischen Störungen wie Depressionen oder neurodegenerativen Erkrankungen einhergehen. Lithium trägt auch zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei, indem es die Produktion von Antioxidantien im Gehirn und im gesamten Körper unterstützt.
Unterstützung des Schlaf-Wach-Rhythmus
Lithium beeinflusst den zirkadianen Rhythmus (Schlaf-Wach-Rhythmus) und kann helfen, Schlafstörungen zu lindern, die häufig bei Menschen mit bipolaren Störungen und anderen affektiven Erkrankungen auftreten. Indem es den Rhythmus stabilisiert, fördert Lithium einen gesunden Schlafzyklus, der für die geistige und emotionale Stabilität entscheidend ist.
Lithium in der Ernährung
Lithium kommt in Spuren in der Umwelt vor und kann über das Trinkwasser und bestimmte Nahrungsmittel wie Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Fisch aufgenommen werden. Der natürliche Gehalt an Lithium im Wasser variiert je nach Region. Studien zeigen, dass Bevölkerungen, die in Gebieten mit höherem Lithiumgehalt im Trinkwasser leben, niedrigere Raten von Stimmungsstörungen und Suiziden aufweisen. Obwohl Lithium als Spurenelement im Körper vorhanden ist, ist der Beitrag aus der Nahrung in der Regel gering, und therapeutische Mengen werden in Form von Medikamenten verabreicht.
Supplementation
Lithium wird in der Medizin hauptsächlich in Form von Lithiumcarbonat oder Lithiumchlorid als Medikament verabreicht. Die Dosierung variiert je nach den individuellen Bedürfnissen und der Schwere der psychischen Störung, liegt jedoch in der Regel zwischen 600 und 1200 mg pro Tag. Es ist wichtig, dass die Lithiumspiegel im Blut regelmäßig überwacht werden, da zu hohe Dosen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen können, einschließlich Nierenproblemen und toxischen Wirkungen auf das Nervensystem.
Lithium-Orotat wird in der Regel in sehr geringen Mengen eingenommen, typischerweise 5 bis 10 mg elementares Lithium pro Tag (entsprechend 120 bis 130 mg Lithium-Orotat). Diese Dosierung ist deutlich niedriger als die bei medizinischem Lithiumcarbonat verwendeten Dosen, was das Risiko von Nebenwirkungen erheblich verringert. Aufgrund der geringeren Lithiumkonzentration ist Lithium-Orotat bei vielen Menschen gut verträglich und wird seltener mit den Nebenwirkungen wie Nieren- oder Schilddrüsenproblemen in Verbindung gebracht, die bei höheren Dosen von Lithiumcarbonat auftreten können.